Das fünfte Rennwochenende der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft fand auf der österreichischen Grand-Prix-Strecke in Spielberg statt. Der Red Bull Ring ist für seine malerische Landschaft inmitten der Alpen bekannt. Doch an diesem Wochenende präsentierte sich die 4,3 km lange Piste von ihrer regnerischen Seite – sehr zur Freude von Regenspezialist Fabio Sarasino.
Am Trainingsfreitag fühlte sich der Schweizer von Anfang an wohl und manövrierte seine Kawasaki Ninja 400 auf den elften Platz. Motiviert startete er am Freitagnachmittag in das erste Zeittraining auf der immer noch nassen Strecke, woraufhin am Ende des Tages ein provisorischer Startplatz 10 zu Buche stand.
Der Samstag gestaltete sich aus Fahrersicht am schwierigsten, da sie den gesamten Tag mit starken Regenfällen zu kämpfen hatten. Ein Kampf für Mensch und Maschine, den Fabio jedoch bravourös meisterte und sich für die Rennen Startplatz 12 erarbeitete. Trotz einiger Rangeleien erwischte der 19-Jährige einen guten Start ins erste Rennen und behauptete seine Position. Jedoch begann im weiteren Verlauf sein Helmvisier zu beschlagen, was die Sicht des Kawasaki-Fahrers deutlich beeinträchtigte. Dadurch unterliefen ihm einige Fahrfehler, die sowohl Zeit als auch Positionen kosteten. Hinzu kam ein Leistungsverlust des Motorrades, der dem Schweizer besonders auf den Geraden das Leben schwer machte. Am Ende stand Platz 15 zu Buche, was Fabio sichtlich frustrierte, da er die Möglichkeit einer Top-10-Platzierung verpasst hatte.
Für das zweite Rennen am Sonntag fanden die Fahrer erstmals einen abtrocknenden Red Bull Ring vor. Fabio erwischte auch diesmal einen super Start, jedoch ereilten ihn wieder die Probleme der fehlenden Leistung auf der Geraden. Aufgrund dieses Handicaps war er eine leichte Beute für seine Konkurrenten, die auf der Geraden einfach an Fabio vorbeifuhren. Daher musste er sich mit Platz 21 zufriedengeben.
Nach dem Rennen wurde schließlich die Ursache für den Leistungsverlust gefunden: Der Regen hatte dazu geführt, dass sich der Luftfilter mit Wasser gefüllt und somit die Luftzirkulation beeinträchtigt hatte. Das Problem wird nun behoben, sodass Fabio in zwei Wochen in Assen wieder auf Punktejagd gehen kann.
Im Vorjahr feierte Fabio Sarasino mit Platz 13 in Schleiz sein bestes Saisonresultat, weshalb der 19-Jährige mit hohen Erwartungen ins deutsche Thüringen reiste. Hoch motiviert startete er am Freitag in die freien Trainings, in denen er schnell einen guten Rhythmus fand und an der Feinabstimmung seiner Kawasaki Ninja 400 arbeitete.
Am Ende der beiden Trainingssitzungen lag der aus Itingen stammende Schweizer nur 2,135 sec hinter der Tagesbestzeit von WM-Fahrer Lennox Lehmann auf Position 17. Fabio war nun bereit für schnelle Runden im Qualifying am Samstag. Im ersten von zwei Zeittrainings gelang ihm jedoch aufgrund der langsam fahrenden Konkurrenz keine gute Rundenzeit, weshalb er sich vorerst mit Rang 19 zufriedengeben musste.
Doch im zweiten Qualifying setzte Fabio alles auf eine Karte und verbesserte seine Zeit, trotz des starken Windes, noch einmal um eine Sekunde. Zwar landete er auch diesmal auf Startplatz 19, doch stimmte ihn der Rückstand von gerade einmal 2,782 sec zuversichtlich. Das erste Rennen auf dem von Fabio so geliebten Schleizer Dreieck war für Samstagabend angesetzt. Leider endete dieses für den Schweizer frühzeitig, denn ein Kupplungsschaden führte dazu, dass er das Rennen bereits in der ersten Runde aufgeben musste.
In einer Nachtschicht reparierte sein Team die Kawasaki wieder, sodass Fabio am Sonntagmorgen das Warm-up für einen kurzen Funktionscheck nutzen konnte. Er fühlte sich auf Anhieb wohl und beeindruckte mit der 15. schnellsten Rundenzeit im hart umkämpften Starterfeld. Die Bedingungen für das zweite Rennen am Sonntag hätten kaum besser sein können. Das gute Wetter zog über 30.000 Zuschauer nach Schleiz, die für eine unvergleichliche Stimmung sorgten. Dies sorgte bei Fabio für zusätzliche Motivation. Er erwischte einen perfekten Rennstart und konnte direkt zwei Plätze gewinnen. Jedoch drängte ihn in der ersten Kurve ein Konkurrent weit, wodurch der Kawasaki-Fahrer fünf Plätze verlor.
Mit jeder Menge Wut im Bauch kämpfte sich Fabio zurück und lag nach zwei Runden bereits wieder auf seiner Ausgangsposition. Anschließend begann er, die entstandene Lücke zur Gruppe vor ihm zuzufahren, jedoch sprang ihm bei dieser Aufholjagd der Gang heraus, woraufhin er erneut eine Sekunde verlor. Fabio ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und arbeitete wieder daran, die Lücke auf die Gruppe im Kampf um Platz 9 zu schließen.
Zu Beginn der fünften Runde ging Fabio jedoch etwas übermotiviert zu Werke und musste am Ausgang von Kurve 1 weitgehen, wodurch er in einen schmutzigen Streckenabschnitt geriet. Da er anschließend nicht bedachte, dass durch diesen Ausritt seine Reifen schmutzig geworden sind, rutschte ihm in der folgenden Rechtskurve das Vorderrad weg, woraufhin er stürzte.
Fabio blieb zum Glück unverletzt, ärgerte sich aber über diesen Fehler, der ihn ein mögliches Top-10-Resultat gekostet hat. Auch wenn er das gesamte Wochenende vom Pech verfolgt wurde, lässt sich der IDM-Fahrer nicht entmutigen, sondern trainiert bereits fleißig, um in zwei Wochen am Red Bull Ring wieder zurückzuschlagen.
Ein schwieriges Wochenende liegt hinter mir. Es begann damit, dass mein Mechaniker ausfiel, dann ging es mit Fahrwerkproblem weiter... Wir haben bis zum ersten Rennen gebraucht, um das Motorrad für mich abzustimmen. Es fühlte sich auf Anhieb besser an und ich konnte mich auch verbessern.
Sonntagmorgen im Warm-up gleich eine Sekunde schneller!
Im zweiten Rennen kam ich sehr gut weg, konnte mich in der ersten Kurve an die Spitze der schnelleren Gruppe setzen. Leider ging es nur bis zur vierten Runde und ich verlor das Vorderrad. ****... Punkte wären mir damit sicher gewesen.
Danke an alle, die mir an diesem Wochenende geholfen haben!